Geltnach Crocodiles Stötten besteigen erstmals Thron im Ott-Jakob Cup
Hunderte von Schlachtenbummler und Anhänger der vier teilnehmenden Teams zog es am vergangenen Samstag ins Eisstadion nach Pfronten zum Finaltag der örtlichen Eishockeyhobbyrunde um den Ott-Jakob Cup. Nachdem es am vorherigen Wochenende mit Siegen von Lengenwang und Stötten in den Halbfinalspielen zwei etwas überraschende Resultate gab, standen sich diese beiden Teams im Endspiel gegenüber. Vor diesem standen sich jedoch die beiden unterlegenen Teams aus Unterthingau und Rieder im kleinen Finale gegenüber. Die beiden Kontrahenten boten sich langezeit einen offenen Schlagabtausch mit spielerisch leichten Vorteilen für die Grizzlies. Diese konnten sich im Schlussabschnitt dann auch verdientermaßen mit 7:4 durchsetzten und belegen letztlich den 3. Tabellenplatz. Dann stand mit dem Endspiel der Höhepunkt jeder sportlichen Veranstaltung an. Hierbei standen sich sichtlich angespannte aber auch hochmotivierte Crocodiles und Floschenflitzer gegenüber. Die beiden Duellanten lieferten sich ein über die gesamte Spielzeit ausgeglichenes Match. Hierbei zog Lengenwang zwar zweimal in Front, doch die Crocodiles aus Stötten fanden jeweils die passende Antwort. So stand es bis in die 60. Spielminute hinein 2:2 Remis. Als alle Anwesenden einschließlich des souveränen Schiedsrichterduos mit einem anschließenden Penaltyschießen zu Ermittlung des neuen Champions rechneten griff sich Stephan Leonhard, drei Sekunden vor Ende der Partie, die Scheibe und zimmerte sie über den starken Goalie Martin Popp hinweg ins gegnerische Gehäuse zum 3:2 Sieg. Mit diesem Triumph bestiegen die Geltnach Crocodiles in ihrer dreißigsten Teilnahme in diesem Wettbewerb zum ersten Mal den Thron. Da war der Jubel bei den Stöttenerspieler samt ihrem Anhang dann anschließend natürlich riesengroß und es wurde bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages gefeiert.
Nach Spielende führte Benjamin Köbler – Linsner als Vertreter des Hauptsponsors der Firma Ott-Jakob die Pokalübergabe zusammen mit Rundenleiter Gerhard Schmid die Übergabe des Pokals vor.
Zum Abschluss steht am 16.03. die Abschlussfeier mit Ehrung verdienter Spieler im Haus der Vereine in Eisenberg an.
Thingauer Grizzlies - Bulldozer Rieder 7 – 4 (2:1/2:2/3:1)
Tore: 1:0 Daniel Samenfink (15.), 2:0 Andrè Mayer (16.), 2:1 Max Krause (17.), 2:2 Samuel Olejnik (22.), 3:2 Johannes Filser (24.), 3:3 Manfred Gödel (31.), 4:3 Florian Müller (33.), 5:3 Tobias Hiltensperger (41.), 6:3 Johannes Filser (48.), 7:3 Christoph Ruschka (57.), 7:4 Max Krause (60.)
Strafzeiten: 8 – 6
Erstmals seit Beginn des Ott-Jakob-Cups mussten die Thingauer Grizzlies auf Grund ihrer Niederlage im Halbfinale, das Spiel um Platz 3 bestreiten. Hier trafen sie auf die Bulldozer Rieder, die im zweiten Halbfinale ebenfalls ihrem Gegner unterlagen. Stark ersatzgeschwächt mussten die Bulldozer sogar einige Spieler aus ihrem Ruhestand zurückholen, wollte doch jede Mannschaft im letzten Spiel der Saison das Beste aus sich herausholen. Die ersten zehn Minuten der Begegnung verliefen sehr ausgeglichen, mit einem Chancenplus für die Grizzlies. Zahlreiche Tormöglichkeiten konnten wie in den Spielen zuvor nicht erfolgreich genutzt werden. In der 15. Spielminute war es dann Daniel Samenfink, der die Hausherren in doppelter Überzahl auf die Anzeige brachte. Gerade einmal 12 Sekunden dauerte es, bis der Puck erneut im Gehäuse der Bulldozer landete. Andrè Mayer nutzte die Möglichkeit und schob die Scheibe durch die Hosenträger der starken Torhüterin Sabrina Guggemos. Rieder fand nun besser ins Spiel und konnte vier Minuten vor der ersten Pause den Anschlusstreffer durch einen satten Handgelenker von Max Krause erzielen. Im Mittelabschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Kurz nach Wiederanpfiff nutze Rieder in Überzahl einen fatalen Fehler der Thingauer Defensive und glich durch Samuel Olejnik zum 2:2 aus. Die Grizzlies liesen sich davon jedoch nicht aus dem Konzept bringen und erhöhten durch ihren Topscorer Johannes Filser auf 3:2. Die Bulldozer liesen den Kopf jedoch ebenfalls nicht hängen und glichen sieben Minuten später in Person von Manne Gödel wieder aus. Doch die Grizzlies wollten an diesem Tag den letzten Sieg vor der Sommerpause einfahren und ging nach einer schönen Kombination durch Florian Müller erneut mit 4:3 in Führung. So sollte gleichzeitig auch der Zwischenstand nach dem zweiten Abschnitt lauten. Im Abschlussdurchgang war den Mannen um Spielertrainer Dennis Drommeter, der erstmals selber mit auf dem Eis stand, deutlich der Personalmangel anzumerken und Thingau übernahm das Zepter. In regelmäßigen Abständen schraubten sie das Resultat durch Tobi Hiltensperger, erneut Johannes Filser und Chris Ruschka auf 7:3. 30 Sekunden vor Ende konnte Kapitän Max Krause erneut einen Treffer verbuchen, der am Endergebnis von 7:4 für Thingau nicht mehr allzu viel änderte. Somit schlossen die Grizzlies nach dieser sehr fair geführten Partie die Spielzeit auf dem 3. Platz ab und bedankten sich bei der Rundenleitung und allen Zuschauern. Armin Gruber, der sein letztes Spiel im Trikot der Bulldozer absolvierte, wünscht die gesamte Runde für die Zukunft alles Gute.
Geltnach Crocodiles Stötten - Floschenflitzer Lengenwang 3 – 2 (0:1/1:0/2:1)
Tore: 0:1 Wolfgang Kaufmann (1.), 1:1 Daniel Hämmerle (32.), 1:2 Manuel Hummel (44.), 2:2 Daniel Hämmerle (49.), 3:2 Stephan Leonhard (60.)
Strafzeiten: 12 – 18
Das Finalspiel hielt dann alles was man sich Vorfeld erhofft hatte, die Scharen von Zuschauern wurden von den beiden Teams nicht enttäuscht und boten ihren Fans ein Spektakel mit einem wahren Herzschlagfinale. Bereits in der ersten Spielminute gingen die Floschenflitzer mit einem abgefälschten Schuss durch Wolfgang Kaufmann etwas glücklich in Führung. So einen Start hatten sich die Crocodiles sicherlich nicht vorgestellt und dementsprechend schnell wollten sie das Spiel wieder ausgleichen. Im ersten Drittel fiel allerdings kein Treffer mehr und das lag allen voran am starken Lengenwanger Goalie Martin Popp. Es dauerte bis zur Mitte der Begegnung, ehe Daniel Hämmerle mit einem gekonnten Flachschuss das Spiel ausgleichen konnte. Dieser Treffer gab den Crocodiles Aufwind und sie erspielten sich weitere gute Chancen. Die Floschenflitzer wussten sich jedoch auch zu wehren und blieben durch Konter stets selbst auch sehr gefährlich. Der Gastgeber hatte den Spielstand in dieser Phase auch ihrem starken Torhüter Florian Kraus zu verdanken, der bei allen Angriffen zur Stelle war, und sich seinem Team wiedermal als wahrer Rückhalt erwies. Mit Beginn des dritten Abschnittes war die Spannung im Stadion förmlich zu spüren, die vielen mitgereisten Anhänger feuerten ihre Teams lautstark an. In einer Drangphase von Stötten fiel dann etwas überraschend der Treffer zum 2:1 für die Floschenflitzer. Manuel Hummel eroberte im Mitteldrittel den Puck und verwertete diese Chance eiskalt im langen Eck. Das Team von Spielertrainer Rainer Hindelang war nun gefordert und so mussten sie viel Energie in diesem letzten Abschnitt aufs Eis bringen. Nach einem Schlagschuss durch Peter Endrass von der blauen Linie war es Daniel Hämmerle der den Puck abfälschte und somit unhaltbar werden lies für den Lengenwanger Schlussmann. Der erneute Ausgleichstreffer verlieh den Crocodiles nochmal einen Schub. Die verbliebenen Spielminuten waren geprägt von zahlreichen Unter- und Überzahlsituationen auf beiden Seiten, was die Spezial Teams der jeweiligen Mannschaften stark forderte. Zwei Minuten vor Schluss erhielten die Floschenflitzer erneut eine Strafzeit, was Stötten nochmals hoffen ließ. Als sich allerdings alle aktiven Beteiligten und auch Zuschauer schon auf ein Penaltyschießen eingestellt hatten, dann der Schockmoment für den Gast und der Treffer zur Meisterschaft für Stötten. Drei Sekunden vor Schluss gelangte der Puck auf Umwegen zu Stephan Leonhard, welcher dann eiskalt verwandelte und die Stimmung auf Seite der Crocodiles explodieren ließ. Ein wahres Herzschlagfinale mit einem sehr schmerzhaften Gegentreffer für stark kämpfende Lengenwanger. Der Jubel über die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte von Stötten kannte anschließend keine Grenzen mehr. Ein knapper aber sicherlich nicht unverdienter Sieg der Crocodiles.